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Wie Sandwichelemente zum Brandschutz beitragen

Geschrieben von Rocco Traini - Koordinator Technische Abteilung | 03.05.2022 10:36:57

Sandwichpaneele haben neben ihrer bekannten und anerkannten Dämmfähigkeit noch weitere bemerkenswerte Eigenschaften. Je nach eingesetzten Materialien können sich diese Bauelemente außerdem als wirksamer passiver Brandschutz erweisen.

 

Sandwichpaneele: Feuerhemmende Eigenschaften

Sandwichpaneele bestehen in der Regel aus zwei Metallflächen und einem Kern aus Dämmstoff. Die integrale Verbindung von Stahlverkleidung und Innenschicht bewirkt ein gutes Verhalten im Brandfall. Durch die Auswahl geeigneter Materialien für den Dämmkern lassen sich die Brandschutzeigenschaften optimieren.

Die Trockenbauweise hat den Vorteil, dass die Komponenten sich je nach den Erfordernissen des individuellen Entwurfs anpassen lassen. Je nach Verwendungszweck des Gebäudes kommen Sandwichelemente mit einer Feuerwiderstandsklasse oder zumindest mit einer Brandverhaltensklasse, die die Entflammbarkeit des Gebäudes definiert, zum Einsatz.

Dank der Modularität der Sandwichkonstruktionen für die Montage können Paneele sowohl für Außenwände als auch für Bedachung und Trennwände im Gebäudeinnenraum verwendet werden. Das gewährleistet eine einheitliche Ausführung der gesamten Gebäudehülle und der Innenwände. Mit geeigneten Sandwichelementen kann jedes der Ziele Wärmedämmung, Schallschutz, Widerstandsfähigkeit, Stabilität, Abdichtung und Brandschutz erreicht werden.

 

Sandwichpaneele aus nicht brennbarer Steinwolle

Hinsichtlich Feuerbeständigkeit ist Steinwolle eines der leistungsfähigsten Materialien. Nicht zufällig gehört sie zur ersten Wahl bei der Herstellung von Dämmplatten mit passiver Brandschutzfunktion.

Mineralwolle zeichnet sich durch einen niedrigen Wärmedurchgangswert aus und bietet eine hervorragende Isolierung. Im Unterschied zu anderen hochisolierenden Materialien besitzt sie eine natürliche Nichtbrennbarkeit. Gestein ist nicht brennbar und trägt im Falle eines Brandes nicht zur Ausbreitung des Feuers bei. Stein ist flammhemmend und hat eine neutrale chemische Wirkung.

Sandwichpaneele mit Mineralwollkern sind eine leistungsstarke und langfristig eine kostengünstige Lösung. Ihre relativ einfache Verlegung ist ein zusätzlicher Vorteil.

 

Steinwolle, Klasse A

Der Steinwoll-Kern ist das einflussreichste Element für das Verhalten des Sandwichpaneels im Brandfall. Geschützt durch verzinkte und vorlackierte Stahlbleche garantiert er die unerlässliche, hohe Widerstandsfähigkeit.

Durch eine im Vergleich zur Richtungsschicht des Paneels orthogonale Anordnung der Mineralfasern steigert sich die Leistung weiter. In diesem Fall spricht man von Steinwolle mit orientierten Fasern.

Die isolierten Steinwoll-Paneele, die gemäß der Norm DIN EN 13501-1 auf ihr Brandverhalten getestet werden, erhalten die Klassifizierung A2-s1 d0. Die Klassen mit den Bezeichnungen A1 und A2 stehen für nicht brennbare Materialien bzw. für Materialien, die nicht wesentlich zur Brandentwicklung beitragen.

 

Brandverhalten von Sandwichelementen aus Polyiso-Hartschaum (PIR)

Polyiso-Hartschaum (PIR) ist eine Variante des Dämmstoffs Polyurethan-Hartschaum (PUR). Es ist besonders temperaturbeständig und besitzt eine bessere Klassifizierung in Bezug auf das Brandverhalten als PUR.

Verschiedene Parameter beeinflussen das Brandverhalten von Sandwichelementen mit einer PIR Dämmung. Bei der Herstellung von Dämmelementen wird das Polyurethan mit einer Beschichtung versehen, die die Leistung des gesamten Paneels mitbestimmt. Die Zusammensetzung des Schaums bestimmt zusätzlich seine Leistung. Es gibt Flammschutzverbindungen, die die Effizienz von PIR verbessern.

Da es sich bei PIR um ein wärmehärtendes Material handelt, lässt eine Verbrennung das gehärtete expandierte Polyurethan verkohlen. Die Verkohlung bedeckt den direkt den Flammen ausgesetzten Bereich, was die Zerstörung der darunter liegenden Schichten begrenzt und den Brand verlangsamt.

 

PIR, Klasse B

Der PIR-Kern der Sandwichelemente schützt ein Gebäude vor Feuer. Gemäß der Norm DIN EN-13501 zeichnet sich Polyurethan aus flammschützenden chemischen Verbindungen durch ein gutes Brandverhalten aus. Es schmilzt bei der Verbrennung nicht und setzt keine brennenden Tropfen oder Partikel frei.

Darüber hinaus sind Paneele mit PIR mit der Klassifizierung Euroclass b-s1, d0 auf dem Markt. Es handelt sich um nicht oder schwer entflammbare, brennbare Materialien mit geringer Rauchentwicklung im Brandfall.