Den negativen Folgen der Flächenversiegelung für Mensch, Gesellschaft und Natur kann technisch entgegengewirkt werden. Begrünte Dächer gehören zu den elegantesten und effektivsten Lösungen.
Das von ISOPAN entwickelte Dachbegrünungssystem GreenROOF lässt sich auf Wohn-, Produktions- und Gewerbegebäuden einsetzen.
Begrünte Dächer sind urbane Ökosysteme, die Anforderungen von zunehmender Dringlichkeit erfüllen. Der Verlust von Freiflächen und die fortschreitende Flächenversiegelung haben zu einem drastischen Rückgang von Grünflächen, besonders im urbanen Raum geführt. Eine der offensichtlichsten Folgen ist eine verminderte Wasserrückhaltefähigkeit des Bodens. Die Auswirkungen zeigen sich dramatisch bei starken Regenfällen.
Besonders in Städten ist der Boden durch Überbauung undurchlässig geworden. Wasser, das nicht von der Erde zurückgehalten und gefiltert wird, strömt direkt an der Oberfläche ab. Ist die maximale Abflusskapazität der Kanalisation überschritten, bleibt der Niederschlag zwangsläufig an der Erdoberfläche und bahnt sich dort einen Weg zum nächsten Fließgewässer, das überzulaufen droht. Das strömende Regenwasser reißt Schwermetalle und andere Schadpartikel mit und verbreitet sie.
Werden Grünflächen durch Beton ersetzt, sinkt die Zahl Sauerstoff produzierender und Staub bindender Pflanzen. Diese lebenswichtige Funktion der Natur geht im städtischen Raum zunehmend verloren.
Gründächer sind lebende Dächer, die mehrere Zwecke gleichzeitig erfüllen: Eine Nutzen bringende Bewältigung großer Niederschlagsmengen, die Erschaffung neuer Natur- und Lebensräume innerhalb der Stadt, verbunden mit Erholungsqualität und einer Steigerung des Wohlbefindens. Nicht zuletzt sind sie eine Möglichkeit zur Erfüllung des modernen Anspruchs an nachhaltiges und klimafreundliches Bauen.
Es gibt zwei Arten von Gründächern.
Bei der „extensiven Begrünung“ handelt es sich um ein „begrüntes Dach“ im engeren Sinn. Als Garten ist es nicht nutzbar. Dafür benötigt es wenig Pflege und Bewässerung. Die Vegetation entwickelt sich sehr begrenzt, die Gebäudestatik bleibt weitgehend unberührt.
„Intensive Dachbegrünung“ schafft Dachgärten, auch hängende Gärten genannt. Wegen ihres hohen Pflegeaufwands ist es erforderlich, dass sie begehbar sind. Dafür entsteht auf dem Dach ein echter, nutzbarer Garten, durch den das Gebäude eine neue Dimension gewinnt. Intensive Gründächer gelten in Deutschland als “Harte Bedachung”.
Die Abdichtung ist bei begrünten Dächern in zweierlei Hinsicht von Bedeutung.
Zum einen erfordert das Flachdach, auf dem sich Hängegärten und Gründächer am besten anlegen lassen, eine gründliche Abdichtung. In Deutschland muss diese nach DIN 18531 erfolgen. Die Dichtigkeit ist der kritischste Aspekt bei der Umsetzung einer Dachbegrünung. Die Verwendung geeigneter Materialien sowie ein hohes Augenmerk auf Fugen und andere „Schwachstellen“ sorgen für eine zufriedenstellende Lösung.
Ist das Gründach einmal angelegt, schützt es dann mit Hilfe seiner Bepflanzung von selbst die Abdichtungsschichten vor Sonneneinstrahlung und Witterungseinflüssen.
Ein begrüntes Dach bietet Vorteile hinsichtlich Wärme- und Schalldämmung. Die Abfolge der verschiedenen Schichten - Drainage, Abdichtung, Bepflanzung – über der Dachhülle senkt die Temperatur des stets dem Sonnenlicht ausgesetzten Daches.
Zusätzlich verbessert es im Vergleich zu anderen Dacheindeckungsarten den Wärmeausgleich, verringert Vibrationen und absorbiert auf natürliche Weise Schall.
Grünflächen im städtischen Raum sind eine wirksame Methode zur Abschwächung des sogenannten Wärmeinseleffekts - eines mikroklimatischen Phänomens erhöhter Temperaturen in urbanisierten Gebieten, das zu einem höheren Energieverbrauch für die Kühlung führt.
Das Gründach gewinnt an Bedeutung durch seine Fähigkeit, mittels seiner verschiedenen Schichten Wasser zurückzuhalten. Klimawandel und Urbanisierung üben einen immer größeren Einfluss auf die Umwelt aus, indem sie das Auftreten gefährlicher und extremer Wetterereignisse befördern.
Dachbegrünungen steuern diesen Problemen entgegen: Sie reduzieren und verlangsamen die Freisetzung von Niederschlagswasser und entlasten die Kanalisation sogar bei extremem Starkregen.
Begrünte Dächer reduzieren die Luftverschmutzung: Pflanzen sind in der Lage Kohlendioxid und Feinstaub aus der Luft zu filtern.
Ferner heben Dachgärten die Nutzung auf ein neues Level. Während natürliche Grünflächen immer seltener werden, wächst der Nutzen von Dachflächen in sozialer und architektonischer Hinsicht. Hier bieten sich neue Freiräume, tun sich neue Gestaltungsmöglichkeiten auf.
Nicht umsonst reicht das Anlegen von Gründächern und Dachgärten in der Geschichte des Bauens weit zurück. Abgesehen von seiner ästhetischen Wirkung erhöht ein Gründach den wirtschaftlichen Wert eines Gebäudes. Es wirkt sich auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ebenso positiv aus wie auf das Wohlbefinden der Gebäudenutzer und der Umgebung. Das „lebende Dach“ entschärft Umweltauswirkungen.
Finanzielle Förderung der Begrünung, die bereits in einigen Bundesländern wie Berlin, Bremen und Baden-Württemberg umgesetzt wird, setzt ein positives Signal für die Zukunft des Gründachs.